Kategorie: Erinnerungskultur

  • Alle Augen auf Gaza – und keines mehr auf die Sprache

    Ein Zwischenruf zur geplanten Großkundgebung der Partei Die Linke Es ist wieder so weit: Die Partei Die Linke ruft zur Großdemonstration. Der Titel: „Zusammen für Gaza“. Der Anlass: Die Eskalation in Nahost. Der Text: eine moralische Anklage – pathetisch, parteiisch, parolenhaft. Und irgendwo dazwischen: das Völkerrecht, das Menschenrecht, die Staatsräson – alle mit Anführungszeichen, alle…

  • Morbus Israel und die Zumutbarkeit jüdischer Polemik

    Ein Beitrag über Maxim Billers Kolumne und den reflexhaften Umgang mit Sarkasmus in der deutschen Israel-Debatte Vor einigen Tagen erschien in ZEIT Online eine Kolumne von Maxim Biller mit dem Titel „Morbus Israel“. Sie war keine zwölf Stunden online, da wurde sie bereits wieder entfernt. Die Redaktion sprach von einer falschen Tonlage, zahlreiche Stimmen äußerten…

  • Weichgespülter Bommerlunder – Zwischen Ritual und Realitätsvermeidung

    Weichgespülter Bommerlunder – Bommerlunder weichgespült…Diese Zeile, einst ironisch dahergerappt, drängte sich mir am 8. Mai plötzlich wieder auf. Nicht wegen Trinkszenen, sondern als bitterkomische Reaktion auf das, was wir uns unter „Erinnerungskultur“ zumuten – oder besser: was wir uns nicht mehr zumuten. In meinem Fall war es ein Post auf Instagram, der diesen Gedanken auslöste.…

  • Wenn Gedenken bequem wird – zum 8. Mai und der deutschen Erinnerungskultur

    Am 8. Mai 2025 jährte sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal – ein bedeutendes Datum, das öffentliches Gedenken, kritische Reflexion und historische Verantwortung verdient. Die regionale Presse hat diesen Tag natürlich aufgegriffen, so auch die Mitteldeutsche Zeitung. Sie veröffentlichte in ihrer Ausgabe vom 8. Mai drei Beiträge: einen historischen Rückblick auf das…